Lapplands Drag – Geführte Huskytour: Tag 2

Nach einer sehr erholsamen Nacht stärkten wir uns zunächst mit einem üppigen Frühstück und bekamen anschließend Overalls und Stiefel ausgeteilt, die auch in nordschwedischen Wintern für ordentlichen Schutz gegen die Kälte sorgen sollten.

Die folgende Einladung, beim Versorgen der Hunde zu helfen, nahmen wir schon etwas selbstbewusster an und dann wurde es langsam aber sicher spannend. Wir holten die Schlitten aus dem Schuppen und bekamen gezeigt, wie die Zugleine befestigt wird und worauf man später beim Anspannen der Huskies zu achten hatte.

Doch bevor es losgehen konnte standen noch ein paar Trockenübungen an. Der schwierigste Moment einer Schlittenhundetour ist der Start, wenn der mit einem Schneeanker gehaltene Schlitten vom zusätzlichen Sicherungsseil gelöst wird. Mit einer schnellen Armbewegung musste man den Anker greifen und ihn am Schlitten verstauen, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren, wenn vorne die wilde Meute im gleichen Moment Vollgas gibt. Als menschlicher Husky-Simulator legte sich Tord an der Zugleine mächtig ins Zeug, um uns vom Schlitten zu kegeln – mal mit mehr, mal mit weniger großem Erfolg.

Schließlich begann die letzte Phase der Vorbereitung. An einer großen Magnettafel stellte Moni die Namensschilder der Hunde zu passenden Teams zusammen und die Zuggeschirre der Tiere wurden bereitgelegt. Noch immer herrschte auf der Farm eine erstaunliche Stille.

Als wir dann aber die ersten Huskies aus den Zwingern holten, brach das Inferno los. Ein ohrenbetäubendes Gebelle und Gejaule aus 60 Hundekehlen durchschnitt die Landschaft und steigerte sich schließlich so weit, dass man sich selbst schreiend kaum noch verständigen konnte. Unter wildem Gezerre spannten wir die Hunde so schnell wie möglich vor die Schlitten und als sich endlich alle an ihrer Position befanden, waren wir nass geschwitzt und ähnlich mit Adrenalin vollgepumpt, wie die Huskies, die dem Start entgegenfieberten.

Husky-Tour: Der Start

Sekunden später schossen wir mit unseren Gespannen an den Blockhütten vorbei auf den zugefrorenen Fluss hinaus. Augenblicklich herrschte wieder Ruhe, denn endlich waren die Hunde in ihrem Element. Nur das Knirschen des Schlittens auf dem trockenen Schnee war zu hören, während uns unsere vierbeinigen Energiebündel kraftvoll und ausdauernd durch das tiefverschneite Lappland zogen. Schnell entspannten auch wir uns und die knapp 25 Kilometer lange Fahrt wurde zu einem wahren Genuß.

Zurück auf der Farm bekamen die Huskies von uns erst mal jede Menge Streicheleinheiten, bevor es dann ordentlich was zwischen die Zähne gab. Auch wir hatten uns nach einer Ruhepause das Abendessen wohlverdient und am großen Esstisch wurde noch lange über die Erlebnisse des Tages geredet.



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