Gestern war unser Versuch, das kleine Küstendorf Veules-les-Roses zu besichtigen an akuter Überfüllung gescheitert. Anschauen wollten wir uns das Örtchen, das zu den schönsten Dörfern in Frankreich zählen soll aber nach wie vor und deshalb starteten wir in der Hoffnung auf weniger Trubel an einem Montag einen zweiten Anlauf.
Mit Erfolg, denn dieses Mal fanden wir problemlos ein Plätzchen für unser Auto. Die geschützte Lages der Ortes in einem kleinen Taleinschnitt an der Steilküste sorgte für eine jahrhundertealte Siedlungsgeschichte und zahlreiche alte, teils reetgedeckte Stein- und Fachwerkhäuser prägen noch heute das Dorfbild.
Außerdem liegen in Veules-les-Roses sowohl die Quelle als auch die Mündung der Veules, dem mit 1149 Metern Länge kürzesten Fluss Frankreichs, dessen Kraft von zahlreichen Wasserrädern genutzt wurde. Vom erstaunlich ergiebigen Quellbereich führte ein schöner Rundweg mit zahlreichen Infotafeln einmal durch die gesamte Siedlung und vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und malerischsten Häusern.
Vom Strand aus hatten wir wieder den für die Region typischen Blick auf einen kleinen Ort im Tal, zu beiden Seite eingerahmt von mächtigen Kreidefelswänden. Während wir uns an der Promenade eine Pause gönnten, fiel unsere Aufmerksamkeit auf einen Imbissstand der offensichtlich zahlreiche Besucher anlockte.
Der Renner im Angebot war die Veulaise, eine Auster, die aus einem Aufzuchtgebiet gleich um die Ecke stammte. Wir nutzten die Gelegenheit zum Erstkontakt mit dieser begehrten Meeresfrucht und orderten ein halbes Dutzend mit dem Fazit: kann man essen, muss man aber nicht. Ein Delikatessengefühl wollte bei uns jedensfalls nicht aufkommen, da die Austern für uns einfach nur nach Salzwasser schmeckten.
Nach diesem kleinen kulinarischen Ausflug setzten wir unseren Rundgang durch das Dorf fort und fuhren anschließend nach Fecamp. Hier stoppten wir zunächst oberhalb der Stadt am Cap Fagnet und schauten uns die beachtliche Kapelle Notre-Dame de Salut und die Überreste einer deutschen Radarstation samt Bunkeranlagen aus dem zweiten Weltkrieg an.
Der Blick hinab auf die Stadt war inzwischen witterungsbedingt ziemlich eintrübt und als kurz darauf noch Regen aufzog, verzichteten wir auf einen Spaziergang durch Fecamp und machten uns auf den Weg zurück nach Valmont.