Über den Donnerstag reden wir besser nicht, denn der Wetterbericht hatte recht behalten und es schüttete von morgens bis abends. Immerhin hatten wir so genug Zeit, um den Ausflug für heute zu planen und da die Radtour vorgestern so viel Spaß gemacht hatte, entschieden wir uns erneut für die Drahtesel.
Der Startpunkt der Tour sollte dieses Mal aber in Honfleur liegen. Dafür mussten wir zunächst an Le Havre vorbei auf die südliche Seite der Seinemündung gelangen und die erreichten wir über die gewaltige Pont de Normandie, die hier mit ihren 215 Meter hohen Pylonen und der, mit 856 Metern, größten Spannweite einer Schrägseilbrücke in Europa den Fluss überquert.
In Honfleur angekommen fanden wir schnell einen guten Platz für unser Auto und hatten bald darauf unweit des Zentrums unsere Leihräder in Empfang genommen. Von dort fuhren wir in wenigen Minuten zum alten Hafen, der von vielen schmalen und farbenfrohen Gebäuden umrahmt wird.
Vorbei an der im 15. Jahrhundert ganz aus Holz errichteten Kirche Sainte Catherine ging es nun steil bergan zum Aussichtspunkt Mont-Joli mit tollem Blick auf Honfleur und die Port de Normandie.
Über verkehrsarme Nebenstraßen im hügeligen Hinterland fuhren wir weiter in Richtung Deauville. Yachthafen, Pferderennbahn, Casino und zahlreiche prachtvolle Villen sorgen hier für ein deutlich mondäneres Flair als im mehr von der Fischerei geprägten, lieblicheren Honfleur.

Ein Abstecher zum Strand führte uns zur Promenade Les Planches. Die kleinen Strandkabinen dort tragen die Namen berühmter Schauspieler und Regisseure, die Deauville, vor allem wegen des jährlich stattfindenden Festival des amerikanischen Films, besucht haben.
Im Nachbarort Trouville-sur-Mer, der einen Charakter wie Deauville aufweist, machten wir am Ufer der Touques eine kurze Pause und gönnten uns einen Crepes.
Entlang der Küste ging es nun langsam wieder zurück in Richtung unseres Ausgangspunkts, wobei wir noch einen winzigen Schlenker durch Villerville einschoben und uns das kleine, aber sehr feine Zentrum des Dörfchens anschauten.
Der auch Blumenküste genannte Abschnitt zwischen Trouville und Honfleur gilt übrigens als Wiege des Impressionismus, der zahlreiche Künstler wie Boudin oder Monet zu bekannten Werken inspirierte.
Zurück in Honfleur gaben wir die Fahrräder ab und spazierten gleich noch einmal ins Zentrum. In einem kleinen Restaurant direkt am alten Hafen belohnten wir uns mit einer leckeren Portion Muscheln mit Pommes Frites und fuhren anschließend mit einbrechender Dunkelheit wieder zurück nach Valmont.
Honfleur – Deauville – Trouville – Honfleur
Maximale Höhe: 195 m
Minimale Höhe: 55 m
Gesamtanstieg: 507 m
Gesamtabstieg: -492 m