Normandie – Bayeux und sein Teppich

Der Teppich von Bayeux. Im ersten Moment hörte sich das nicht unbedingt nach einem lohnenswerten Ausflugsziel an. Da uns das Museum aber auch von ansonsten eher im Outdoor-Bereich verorteten Bekannten empfohlen wurde und das leicht unbeständige Wetter sowieso gut zu einem Stadtbummel passte, machten wir uns am späten Vormittag auf den Weg in die gar nicht weit entfernte Kleinstadt.

Unweit des Zentrums fanden wir schnell einen guten Parkplatz und schlenderten zunächst entlang der Haupteinkaufsstraße, an der es bereits einige schöne alte Gebäude zu bewundern gab.

Dominiert wurde das Stadtbild allerdings schon bei der Anfahrt von der Kathedrale Notre-Dame de Bayeux, der wir anschließend einen Besuch abstatteten. Für ein Städtchen mit gerade mal knapp 13000 Einwohnern war das schon ein beeindruckendes Bauwerk, das wir uns von innen und außen ausgiebig anschauten.

Vorbei an einer alten Mühle am Flüsschen Aure näherten wir uns nun langsam dem Teppichmuseum, passenderweise gerade rechtzeitig vor einem aufziehenden Regenschauer. Strenggenommen ist der Teppich von Bayeux ja gar kein Teppich, sondern eine Stickarbeit auf einem Leinentuch aus dem 11. Jahrhundert. Dieses Tuch ist nur etwa 50 Zentimeter hoch, dafür aber sage und schreibe 68 Meter lang. Dargestellt wird in 58 Einzelszenen die Eroberung Englands durch den Normannenherzog Wilhelm den Eroberer.

Am Eingang des Museums erhält man einen Kopfhörer und bekommt Szene für Szene erklärt, während man langsam an dem Leinentuch entlangschreitet. Für die Geschichtsforschung sind die detaillierten Darstellungen eine wichtige Quelle, da einerseits natürlich die Eroberung Englands sehr ausführlich dargestellt wird, andererseits aber auch viele Alltagsgegenstände des Mittelalters zu sehen sind.

Nach diesem überraschend interessanten Museumbesuch spazierten wir weiter entlang der Aure durch das Zentrum Bayeuxs, wo noch mehrere Mühlräder von früher Handwerkstätigkeit zeugten.

Das breite Gastronomieangebot der Stadt nutzten wir schießlich noch für ein frühes Abendessen und waren dann bald darauf nach kurzer Rückfahrt wieder in unserer Ferienwohnung in Küstennähe.