Das Wetter hatte sich deutlich gebessert und taugte wieder voll und ganz für Aktivitäten unter freiem Himmel. Heute wollten wir uns daher die Gegend rund um Omaha Beach anschauen. Dieser Bereich war der Abschnitt, an dem die US-amerikanischen Truppen am D-Day im Rahmen der alliierten Landung in der Normandie an Land gingen.
Unser erstes Ziel war der amerikanische Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer. Über 9000 Gräber, jedes mit einem weissen Kreuz versehen, erinnern auf schier endlosen Rasenflächen an die Schrecken und Opfer des zweiten Weltkriegs, wobei sich noch unzählige weitere Gefallene auf den Friedhöfen der Briten, Kanadier, Franzosen und auch Deutschen in dieser Region finden lassen.
Nach einer nachdenklichen Runde über das sehr gepflegte Gelände verließen wir zunächst den Kernbereich des Omaha Beachs ein wenig nach Westen und steuerten Pointe du Hoc an. Dieses kleine Kap war eine der Schlüsselstellen während der alliierten Landung, denn hier hatte die Wehrmacht eine starke Geschützstellung aufgebaut, die große Bereiche der Landungsstrände hätte unter Beschuss nehmen können. Deshalb ging hier kurz vor der eigentlichen Invasion eine Spezialeinheit an Land, um die deutsche Stellung auszuschalten.
Trotz der heftigen Angriffe auf das Kap ist die Bunkeranlage auch heute noch gut erhalten, jedoch knabbern nun so langsam die Wellen an der Steilküste und werden wohl bald erste Bereiche des Areals ins Meer reißen.
Vorbei an Elementen der ehemaligen Landungsbrücke fuhren wir nun hinunter an den Strand. Ein wunderschöner, flacher, feinsandiger Strandabschnitt, der so friedlich aussieht und perfekt für einen Urlaubstag gemacht ist, über dem aber ewig der Schatten des 6. Juni 1944 liegen wird.
Wir kehrten zurück nach Port-en-Bessin, stellten unser Auto an der Kaimauer ab und drehten eine kleine Runde durch den Ort. Zahlreiche Fischerboote drängten sich in dem kleinen Hafen, in einer Fischhalle wurden die Fänge tagesfrisch angeboten und einige Cafes und Restaurants luden zum Verweilen ein.
Auf dem Rückweg zu unserer Wohnung passierten wir das Leuchtturmhaus, ein Kuriosum, bei dem auf der Giebelseite eines ganz normalen Wohnhauses eine Leuchtturmoptik angebracht worden war.
Oben an der Steilküste besuchten wir abschließend noch eine weitere ehemalige Befestigungsanlage der Wehrmacht, die aus ihren Beobachtungsschlitzen einen schönen Blick auf den Hafen von Port-en-Bessin bot.
Normandie – unterwegs in Frankreichs Norden
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