Irland: Beara Way – Dursey Island

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Eine zweite Inselwanderung stand für heute auf dem Programm und zwar auf der am äußersten westlichen Zipfel der Beara-Halbinsel gelegenen Dursey Island.

Unsere Gastgeber brachten uns von Allihies in etwa 20 Minuten mit dem Auto zum Startpunkt. Dort bestiegen wir aber nicht etwa eine Fähre, sondern eine Seilbahn. Die einzige Seilbahn Irlands.

Und genau so sah das Teil auch aus. Kein Vergleich zu den Bahnen, die man beispielsweise aus dem Alpenraum kennt. Diese Seilbahn wirkte, als hätte man mal im Baumarkt geschaut, was denn gerade noch so alles in der Gegend rumliegt. Die Gondel erinnerte stark an einen Geräteschuppen, die Plattformen wirkten recht provisorisch und Personal gab es nur auf der Landseite. Die Tür wurde von den maximal 6 Passagieren eigenhändig geschlossen und kaum wahrnehmbar setzte sich das Gefährt mit nicht mal Schrittgeschwindigkeit in Bewegung. Ängstliche Mitfahrer wurden in der Kabine durch einen Aushang von Psalm 91 beruhigt.

Immerhin ist es mittlerweile verboten, die Seilbahn für Viehtransporte zu nutzen (offiziell jedenfalls). Wenn man dann in etwa 10 Minuten die 380m lange Fahrt hinter sich gebracht hat, bekommt man auf der einsamen Insel jede Menge Gelegenheit, um die Nerven wieder zu beruhigen. Hier leben nur eine Handvoll Menschen, ein paar Kühe und jede Menge Schafe. Es gibt ein paar Häuser, ein Asphalt-/Schottersträßchen und sonst nichts.

Diesem Fahrweg folgten wir einmal quer über die Insel bis zur Ruine eines Gebäudes am westlichsten Punkt Durseys. Im Windschatten der alten Mauern fanden wir einen schönen Rastplatz mit Blick auf ein paar vorgelagerte Felsen. Viele Seevögel kann man hier beobachten und gar nicht so selten ziehen wohl auch Wale an der Insel vorbei, wobei wir leider nicht das Glück einer Sichtung hatten.

Für den Rückweg wählten wir einen wunderschönen schmalen Pfad über den Inselrücken. Bis auf rund 250 Meter Höhe führte dieser Weg und bot tolle Ausblicke über die gesamte Insel und hinüber aufs Festland.

Nach einer wunderbaren Wanderung erreichten wir schließlich wieder die Seilbahnstation, an der bereits etwa 15 Personen warteten. Was für normale Bahnen kein Problem ist, führte hier zu einer 45-minütigen Wartezeit, aber wir hatten uns ja schon an das eher gemächliche Leben im äußersten Westen Irlands gewöhnt.

Nach einem kurzen Telefonat wurden wir von unseren Gastgebern wieder abgeholt und ließen den Tag später im gemütlichen Pub von Allihies mit Krabbenfleisch-Sandwiches und Bier aus einer kleinen lokalen Brauerei ausklingen.



Gesamtstrecke: 13.84 km
Maximale Höhe: 249 m
Minimale Höhe: 17 m
Gesamtanstieg: 638 m
Gesamtabstieg: -643 m

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