Tadschikistan – Mutnoe-See und Transfer nach Khujand

Für heute stand noch einmal eine Wanderung auf dem Programm, doch da die letzten Tage recht anstrengend waren und die vergangene Nacht weder schlafreicher noch erholsamer war als die vorangegangene, entschied sich Monika mit einem Teil der Gruppe in der Umgebung des Camps zu bleiben, während sich die anderen nach dem Frühstück auf den Weg in Richtung Mutnoe-See machten.

Die Wanderung führte zunächst vorbei am glasklaren Alaudin-See, der regungslos in der Morgensonne schimmerte. Durch ein mächtiges Tal mit gewaltigen Schutthängen zu beiden Seiten ging es stetig aufwärts. In der kühlen Luft auf 3000 Metern Höhe passierten wir immer wieder kleine Seen, die blaue Farbtupfer in der nahezu vegetationslosen Geröllwüste bildeten.

Nach etwa 400 Höhenmetern ließen dann aber auch bei Andreas sowohl Kondition als auch Konzentration merklich nach, so dass er die Gruppe weiterziehen ließ und sich langsam auf den Rückweg zum Camp machte.

Dort war die Gruppe am späten Mittag dann wieder vollzählig versammelt, es gab noch einmal ein kleines Mittagsessen und unser Gepäck wurde wieder auf die Esel verladen, denn wir hatten noch etwa ein halbe Stunde zu laufen, bis wir an den nächsten, mit Fahrzeugen erreichbaren Punkt gelangten.

Wir verteilten uns auf drei Vans und wieder begann eine wilde Fahrt über Schotterpisten, die teils hoch am Hang über dem schäumenden Fluss im Tal entlangführten. An einer steilen Stelle rutschte unser Wagen hinten seitlich weg und touchierte die Felswand, was beim Fahrer ziemliches Missfallen auslöste, die Fahrtüchtigkeit unseres Autos aber immerhin nicht beeinträchtigte.

Nach zwei Stunden erreichten wir schließlich den Ausgang des schier endlosen Tals und hatten ab dort wieder Asphalt unter den Rädern. Das machte die Fahrt allerdings nicht angenehmer. Zwar holperte es nicht mehr, doch kamen wir nun in den Genuss des geradezu selbstmörderischen Fahrstils der Tadschiken. Unsere Fahrer hielten sich dankenswerterweise sehr zurück, doch was wir von den anderen Verkehrsteilnehmern an Überholmanövern beobachten durften, konnten wir nur durch einen anscheinend tief verwurzelten Glauben an die eigene Unverwundbarkeit erklären.

Wir waren jedenfalls sehr froh, als wir am Abend unfallfrei unser Tagesziel, die tadschikische Provinzhauptstadt Khujand, erreicht hatten, wo wir in einem ausgesprochen luxuriösen Hotel hundemüde in die weichen Betten fielen.



Gesamtstrecke: 9.03 km
Maximale Höhe: 3219 m
Minimale Höhe: 2643 m
Gesamtanstieg: 522 m
Gesamtabstieg: -660 m

Fahrt von den Alaudin-Seen nach Khudschand


Schreibe einen Kommentar