Bei recht trübem Wetter fuhren wir weiter nach Westen. An einem Ovoo machten wir kurz Pause. Wir baten um eine sichere Reise, indem wir den Haufen 3x im Uhrzeigersinn umrundeten und ein paar Steine hinzufügten.
Auf der weiteren Strecke gab es außer ein paar Viehherden nicht viel zu sehen, bis wir nach gut 100km Karakorum erreichten. Die ehemalige Hauptstadt des mongolischen Reichs unter Dschingis Khan hat ihren Ursprung im 13. Jahrhundert, doch von ihrem damaligen Glanz ist nicht mehr viel übrig geblieben. Bis heute ist man sich unklar über die Abmessungen der historischen Stadt und es finden weiterhin regelmäßig Ausgrabungen statt. Man vermutet jedoch, dass die großen Steinschildkröten einst die Eingänge zur Hauptstadt bewacht haben.
In Karakorum befindet sich außerdem Erdene Zuu, das erste buddhistische Kloster der Mongolei. Die 400 mal 400 Meter große, von Mauern umgebene Anlage geht auf das Jahr 1586 zurück, doch leider sind auch hier nur noch wenige der alten Tempel erhalten geblieben.
Nach dem Mittagessen in einem nahegelegenen Camp und einem kleinen Einkauf auf dem Markt von Kharkhorin verabschiedeten wir uns für die nächsten 1000km von Asphaltstraßen und fuhren flussaufwärts in das Tal des Orkhons. Der längste Fluss der Mongolei windet sich ungezähmt durch ein sattgrünes Hochtal und an seinem Ufer passierten wir hin und wieder alte Grabstätten, die auf das Hunnenreich und sogar in die vorchristliche Zeit zurückdatiert werden.
Kurz vor Erreichen das nächsten Camps bekamen wir noch eine spektakuläre Flussdurchfahrt geboten und auch das Wetter zeigte sich langsam von seiner besseren Seite, so dass wir zum Tagesabschluss einen schönen Sonnenuntergang bewundern konnten.
Mongolei – Auf den Spuren Dschingis Khans
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