In der Nacht hatte es ein wenig geregnet, doch am Morgen war das Wetter bereits wieder brauchbar. Wir verließen unser Hotel und begannen die letzte Tour dieses Kurzurlaubs, die zunächst ein ganzes Stück parallel zum Gladenbacher Berglandring verlief. Diesen empfehlenswerten Rundweg hatten wir bereits vor gut 5 Jahren erwandert, allerdings in entgegengesetzter Richtung.
In den ersten zwei Stunden ging es fast nur bergauf und in unserem Rücken sahen wir den schon erstaunlich weit entfernten Koppe-Turm, den wir gestern ja nicht besteigen konnten. Mehr Glück hatten wir heute mit dem Turm auf dem Hünstein, der höchsten Erhebung auf dieser Etappe, denn zu unserer Verwunderung war die Aussicht vom recht niedrigen Turm mitten im hochgewachsenen Wald sogar besser als vor 5 Jahren.
Vorbei an Herzhausen näherten wir uns dann langsam dem Punkt, an dem wir den Lahn-Dill-Bergland-Pfad verlassen und nach Friedensdorf absteigen wollten. Dort mussten wir aber feststellen, dass dieser Punkt deutlich früher kam als gestern Abend noch gedacht. Nun hatten wir die Wahl: entweder heute über 25 Kilometer laufen oder die ausstehende letzte Etappe würde noch länger werden.
Wir fühlten uns einigermaßen frisch, entschieden uns, die lange Etappe heute anzugehen und wanderten daher in Richtung Caldern weiter. Das funktionierte zunächst auch ganz gut, bis der steile und giftige Anstieg auf den Rimberg kam und für dicke Beine sorgte. Der tolle Blick vom Aussichtsturm entschädigte aber für die Mühen.
In Caldern mussten wir noch einmal richtig Gas geben, um den nur im 2-Stunden-Takt fahrenden Schienenersatzverkehr zu erwischen. Nach temporeichen 2 Kilometern trafen wir fast gleichzeitig mit dem Bus an der Haltestelle ein und mussten auf der Rückfahrt über Marburg und Gießen erst einmal ordentlich durchschnaufen.
Lahn-Dill-Bergland-Pfad #04 – Von Gladenbach bis Caldern
Maximale Höhe: 517 m
Minimale Höhe: 214 m
Gesamtanstieg: 750 m
Gesamtabstieg: -846 m