Halde Haniel – Köllnischer Wald und Gipfelglück

Für heute hatten wir uns eine ausgewachsene Bergtour vorgenommen. Unser Ziel war nämlich die Halde Haniel. Mit ihrem Gipfel auf 184m ist sie die höchste ständig zugängliche Halde und zweithöchste künstliche Aufschüttung im Ruhrgebiet.

Gestartet waren wir aber zunächst ganz unten, auf einem Parkplatz am Rand des Naturschutzgebiets Koellnischer Wald. Ein schmaler, wenn auch hin und wieder etwas matschiger Pfad, führte uns erst einmal durch ein, von kleinen Bächen durchzogenes Waldgebiet, von dessen Rand wir einen kurzen Blick auf den Förderturm des ehemaligen Bergwerks Prosper IV erhaschen konnten.

In einem weiten Bogen in westlicher und später südlicher Richtung passierten wir das Freizeitzentrum Grafenmühle und standen schließlich am frühen Nachmittag am Fuß der Halde Haniel. Folgten wir anfänglich noch einem Serpentinenweg bergan, meinte unser Wanderführer schon bald, uns auf direktem Weg den steilen Berg hochschicken zu müssen.

Oben angekommen war die Anstrengung aber schnell vergessen, denn wir wurden bei klarem Traumwetter mit einer der besten Aussichten des Ruhrgebiets belohnt. Selbst die Bögen des Himmelsobservatoriums auf der Halde Hoheward waren in 20km Entfernung zu erkennen und nach Süden hin ließ sich sogar der über 35km entfernt gelegene Düsseldorfer Fernsehturm mit bloßem Auge ausmachen.

Des Weiteren befindet sich auf dem sichelförmigen Gipfelareal eine aus unserer Sicht äußerst gelungene Kunstinstallation. Die aus alten Bahnschwellen bestehenden Totems des baskischen Bildhauers Ibarrola bilden mit ihrer knalligen Farbigkeit einen wunderbaren Kontrast zum tristen Haldenplateau und können es in ihrer Schlichtheit locker mit wesentlich aufwändigeren Installationen auf anderen Ruhrgebietshalden aufnehmen.

Über den Kreuzweg mit zahlreichen bergbaubezogenen Stationen verließen wir die Halde wieder. Vorbei an der Zeche Prosper-Haniel, dem letzten Steinkohle-Bergwerk Deutschlands, das Ende 2018 stillgelegt worden war, nahmen wir wieder Kurs auf unseren Startpunkt. Noch einmal querten wir auf schattigen Wegen den Köllnischen Wald, der dieser tollen Haldenwanderung einen schönen grünen Rahmen verpasste.



Halde Haniel – Köllnischer Wald und Gipfelglück

Gesamtstrecke: 15.48 km
Maximale Höhe: 185 m
Minimale Höhe: 43 m
Gesamtanstieg: 238 m
Gesamtabstieg: -249 m