Rumänien Tag 6 – Bärenreservat und Fogarascher Berge

Heute sollten wir zum ersten Mal Bären zu Gesicht bekommen, wenn auch nur im Reservat. In der Nähe von Zărnești liegt das größte Bärenschutzzentrum Europas. Hier werden auf einer Fläche von ca. 70 Hektar Bären aufgenommen, die teilweise jahrelang von Privatpersonen unter übelsten Bedingungen als Touristenattraktion gehalten wurden.

Zum Glück gehört diese Form der Tierquälerei seit Rumäniens EU-Beitritt größtenteils der Vergangenheit an. Auch Bären aus zweifelhaften Zirkussen und veralteten Zoos wird in der weitläufigen Anlage ein weitgehend artgerechtes Leben ermöglicht. Von diesen traurigen Fällen abgesehen, gibt es in Rumänien derzeit etwa 6000 wildlebende Braunbären, die in den weiten Wäldern ordentliche Lebensbedingungen vorfinden.

Nach dem Besuch im Reservat stand ein längerer Transfer ins Făgăraș-Gebirge auf dem Plan. In der Stadt Făgăraș machten wir kurz Halt, um einen Blick auf die Festung und die Kathedrale zu werfen, bevor wir am frühen Nachmittag am Fuß der Berge in einem Restaurant die rumänische Variante der Cevapcicis serviert bekamen.

Ein paar Kilometer weit brachte uns der Bus danach noch ins Bâlea-Tal hinein bis an die Talstation einer Seilbahn. So verlockend die technische Aufstiegshilfe auch wirkte, wollten wir heute jedoch die restlichen gut 800 Höhenmeter zum Bâlea-See zu Fuß absolvieren.

Auf einem schönen Pfad stiegen wir zunächst durch den Wald und später dann über Wiesen stetig empor. Stets im Blick hatten wir dabei die Transfagarasan, die einzige Passstraße durch das Făgăraș-Gebirge, die sich in wilden Serpentinen das Tal hinaufschlängelte.

Nach gut 2,5 Stunden hatten wir dann auf etwa 2000 Metern Höhe die am gleichnamigen See gelegene Balea-Hütte erreicht, die für die nächsten beiden Nächte unsere Unterkunft sein sollte und wo wir uns erst mal ein Belohnungs-Bier gönnten.

Streckenlänge Wanderung ca. 5,4 km und +850/-40 Höhenmeter



Wanderung (rot) – Transfer (schwarz)


Aufstieg zum Bâlea-See


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