Georgien: Uschguli – Schchara – Uschguli – Mestia

Die Nacht war kühl, was auch kein Wunder war, denn in Uschguli befanden wir uns immerhin 2200 Meter über dem Meeresspiegel. Zum Glück war es heute nur locker bewölkt, so dass die Sonne die Temperatur bis zum Start der Wanderung schon in einen gut brauchbaren Bereich verschoben hatte.

Wir verließen Uschguli und folgten dem Enguri flussaufwärts in ein wunderschönes Tal hinein. Der Weg verlief zunächst recht flach durch saftig grüne Wiesen und nur ein paar Bachquerungen konnten unseren Vorwärtsdrang ein wenig einbremsen.

Voraus ständig im Blick: das mächtige, schneebedeckte Massiv des Schchara (5200m). Der höchste Berg Georgiens zierte sich aber ein wenig und versteckte sich zu großen Teilen hinter hohen Wolken. Leider sollten wir auch während des restlichen Tages keinen freien Blick auf das Massiv bekommen, doch immerhin ließen sich die Gipfel hier und da mal kurz durch einige Wolkenlücken sehen.

Nach ein paar Kilometern wurde der Weg plötzlich schmaler und steiniger und stieg deutlich merkbar an. Zunächst ging es auf einem schmalen Pfad durch dichtes Strauchwerk und etwas später recht weglos in offenerem Gelände direkt entlang des Ufers des Enguri. Kurz darauf erreichten wir den Fuß des Schchara-Gletschers, dem Ursprung des Enguri und hier endete dann auch der Weg.

Den schönen Platz mit Blick auf die umliegenden 5000er nutzten wir für eine Mittagsrast, bevor es dann später auf demselben Weg wieder zurück in Richtung Uschguli ging. Unterwegs trafen wir wieder einmal auf eines dieser provisorischen Kiosk-Zelte, an dem wir uns gerne noch ein gletscherflussgekühltes einheimisches Bier gönnten.

Zurück in Uschguli blieb noch ein wenig Zeit für eine Runde durch den Ort, der, wie einige andere Dörfer in Swanetien auch, wegen seiner Wehrtürme und des mittelalterlichen Ortsbildes zum UNESCO-Welterbe gehört.

Für uns folgte nun der Transfer zurück nach Mestia. Diese 45km lange Fahrt sollte allerdings noch einmal gut 2 Stunden dauern, denn sie führte zunächst über dieselbe abenteuerliche Piste hinab, auf der wir gestern Uschguli erreicht hatten. Erst im unteren Bereich der Strecke trafen wir auf zahlreiche Baustellen, an denen die üble Schotterstrecke in eine Betonstraße verwandelt wurde. Es bleibt zu hoffen, dass mit der zukünftig besseren Erreichbarkeit der Region ihr einmaliger Charakter nicht verlorengeht.

Tagesabschluss war dann zum Abend mal wieder ein kleiner Bummel durch das recht betriebsame Mestia.



Wanderung (rot) – Transfer (schwarz)


Wanderung zum Fuße des Schchara-Gletschers

Gesamtstrecke: 17.81 km
Maximale Höhe: 2439 m
Minimale Höhe: 2116 m
Gesamtanstieg: 462 m
Gesamtabstieg: -465 m

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