Wenn wir nun schreiben würden, dass uns das Wetterglück verlassen hätte, dann wäre das Jammern auf extrem hohem Niveau. Ja, es war 10 Grad kälter als gestern und ja, der Himmel war bedeckt – das war es dann allerdings auch schon mit den negativen Seiten, denn der Regen hielt sich weiter von uns fern.
Wir wechselten in Schmilka mit einer kleinen Fähre das Elbufer und schon nach wenigen Schritten ging es mal wieder bergan aus dem Tal der Elbe heraus. Auf der linken Elbseite präsentierte sich die Landschaft in einem anderen Gewand als an den Tagen zuvor. Während wir rechts der Elbe eine überwiegend wild zerklüftete Landschaft mit vielen Felstürmen vorgefunden hatten, gab es auf dieser Seite viel mehr ebene Flächen, auf denen größere landwirtschaftliche Felder vorzufinden waren. Aus diesen Ebenen ragten scharf begrenzte Tafelberge heraus, von denen wir heute und morgen noch ein paar erklimmen sollten.
Zunächst führte der Malerweg aber eher sanft durch Felder, kleine Wälder und die Orte Schöna und Reinhardtsdorf. Bei Krippen wurde es kurzfristig etwas steiler, denn dort querten wir den Krippengrund. An der Liethenmühle kehrten wir mittags ein und stärkten uns mit original sächsischer Eierschecke.
Vorbei an Kleinhennersdorf liefen wir schließlich langsam aber sicher auf den Papststein, den ersten Höhepunkt des Tages zu. Mit fast senkrecht abfallenden Flanken erhebt sich dieser Tafelberg etwa 100 Meter über das umliegende Land, was zwar einen anstrengenden Aufstieg mit sich brachte, dann aber auch mit tollen Weitblicken belohnt wurde. Zum Greifen nah erschien der Gohrisch vom Gipfelplateau des Papststeins.
Gerade einmal 500 Meter Luftlinie entfernt lag der zweite Tafelberg, der für heute auf dem Programm stand. Das Problem: zwischen den beiden Bergen lag ein 100 Meter tiefes Tal und damit ging es mal wieder runter und danach direkt wieder hinauf. Vom Gipfel des Gohrisch blickten wir hinab auf den gleichnamigen Ort, der heute unser Etappenziel sein sollte, doch zuvor gab es noch den letzten Abstieg des Tages.
Hier gönnten wir uns den Spaß und wichen ein wenig von der Wegführung des Malerwegs ab. Statt des Normalwegs wählten wir den steilen Pfad durch die Falkenschlucht. Durch einen dunklen, schrägen Felsspalt führten Treppen und eine Leiter hinab vom Gohrisch, wobei es teilweise so eng war, dass man sich mit Rucksack auf dem Rücken nicht umdrehen konnte. Ein spektakulärer Abschluss für einen weiteren schönen Tag auf dem Malerweg.
Maximale Höhe: 438 m
Minimale Höhe: 124 m
Gesamtanstieg: 857 m
Gesamtabstieg: -724 m
Elbsandsteingebirge und Malerweg
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