Usbekistan – Auf nach Taschkent!

Mit einer Wand aus heißer Luft hatte uns die usbekische Hauptstadt Taschkent beim Verlassen des Fliegers am Vorabend empfangen. Wegen der späten Ankunftszeit gab es außer einem ersten gemeinsamen Abendessen keinen weiteren Programmpunkt mehr und so bezogen wir lediglich noch unser Zimmer in einem kleinen Hotel in einer ruhigen Seitenstaße unweit des Stadtzentrums.

Am Morgen um 9 Uhr standen wir dann alle bereit zur großen Besichtigungstour durch das 2,5 Millionen Einwohner zählende Taschkent. Als erstes brachte uns unser Bus zum Khast-Imam-Komplex, bestehend aus einer Moschee, einer Koranschule und einer bedeutenden Bibliothek, die eine der ältesten Koranschriften der Welt beherbergt. Erstaunlich leer war die Umgebung rund um den imposanten Platz und schon hier wurde klar, dass Usbekistan noch meilenweit von den üblichen Touristenströmen entfernt lag.

Schon am Vormittag arbeitete sich die Temperatur mühelos in den hohen 30er-Bereich vor und sollte im Tagesverlauf locker die 40°C-Marke knacken. Mit dem Bus fuhren wir weitere Sehenswürdigkeiten ab und legten schließlich am Amir-Timur-Platz eine Pause ein. Vom Dach des nahegelegenen Hotels Usbekistan hat man einen schönen Blick über die weitläufige Stadt. Nur wenige hohe Gebäude sind von hier aus sichtbar, was im wesentlichen der erdbebengefährdeten Lage der Region geschuldet ist.

Von hier aus mischten wir uns nun endgültig unter das Volk und begaben uns in die U-Bahn. Nach dem Vorbild der Moskauer Metro, wurde jede Station in einem eigenen Stil erbaut und teils üppig verziert. Für die einheimische Bevölkerung war unsere Touristengruppe die Attraktion des Tages und immer wieder wurden wir von wildfremden Menschen angesprochen. Dabei hatte niemand die Absicht uns abzuzocken, sondern wir trafen durchweg auf freundliches und neugieriges Interesse. Mit Händen und Füßen und manchmal ein paar Brocken Englisch wollte man wissen, wo wir herkämen und was wir in Usbekistan vorhätten. Man hieß uns herzlich willkommen und wünschte uns eine tolle Zeit. Diese unglaubliche Offenheit und Gastfreundschaft sollte sich wie ein roter Faden durch den gesamten Urlaub ziehen.

Am Chorsu-Basar traten wir wieder ans Tageslicht und durchstreiften den jahrhundertealten wuseligen Marktplatz. Wir ließen uns einfach treiben, beobachteten die Geschäftigkeit und kosteten ein paar lokale Leckereien. Auch hier waren wir immer wieder Ziel von Foto- und Selfieaktionen der freundlichen Usbeken.

Ein Besuch der noch recht neuen Minor-Moschee und eine Führung durch das Museum für Angewandte Kunst schlossen den vollgepackten ersten Besichtigungstag ab.

Nach dem Abendessen gönnten wir uns noch ein erfrischendes usbekisches Bier in der Hotelbar ehe wir recht zeitig zu Bett gingen, denn für den nächsten Morgen war ein früher Start geplant.



Besichtigungstour durch Taschkent



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