Heute Morgen war uns der zugezogene Himmel nicht mehr ganz so egal. Es regnete und die Wolken hingen tief in den umliegenden Hügeln. Beim Frühstück trafen wir ein weiteres Paar, das ebenfalls den Beara-Way abwandern wollte, wenn auch in leicht anderer Variante.
Unsere Gastgeber wollten uns davon überzeugen, statt der Wanderung doch einfach mit dem Gepäck in den nächsten Ort zu fahren, da es in den letzten Monaten sehr viel geregnet habe, die Wege entsprechend nass seien und man bei der tiefen Wolkendecke in den Bergen eh nichts sehen könne.
Voller Tatendrang entschieden wir uns aber für die Wanderung, denn wir hatten ja einen Wanderurlaub gebucht und keine Autorundreise. Regendicht verpackt machten wir uns daher am Vormittag auf den Weg und zunächst lief es auch noch ganz gut.
Auf kleinen Sträßchen und Schotterpfaden verließen wir Glengarriff und gingen hinein ins Coomerkane-Tal. Nach gut 4 Kilometern erreichten wir einen dieser treppenleiterartigen Zaunüberstiege, die uns den nächsten Tagen noch zu Dutzenden begegenen sollten und es begann ein langer Anstieg.
Noch war der Untergrund gut begehbar, ein paar Schafe hielten respektvoll Abstand und der Blick zurück ins Tal war zwar sehr trübe, aber man konnte immerhin noch etwas sehen. Damit war ab etwa 300m Höhe dann allerdings Schluss und wir wurden in dicken Nebel eingehüllt.
Die guten Markierungen und unser GPS-Gerät ließen keine Zweifel an der Wegführung aufkommen, allerdings wurde der Boden von Schritt zu Schritt immer feuchter und matschiger. Der Regen wollte einfach nicht nachlassen und der Weitblick vom 545m hohen Pass, dem höchsten Punkt der heutigen Tour, war ähnlich beeindruckend, wie der in einer Umkleidekabine im Schwimmbad.
Schließlich wurde der kaum erkennbare Weg immer tiefer, das Wasser schwappte uns letztlich von oben in die knöchelhohen Schuhe und der Rest war einfach nur noch nass.
Bei unserer Ankunft am nächsten B&B wurden wir von unseren Gastgebern bereits erwartet. Man zeigte sich zwar leicht verwundert über die bekloppten Touristen, die selbst bei diesem Wetter noch wandern gegangen waren, tat ansonsten aber alles Erdenkliche, um uns zumindest einigermaßen trockenzulegen.
Kaffee, Tee und Gebäck wurden gereicht und im Wohnzimmer wurde der Kamin angezündet. Auf dem mit Zeitungspapier ausgelegten Teppich fanden unsere nassen Klamotten und Schuhe im Halbkreis Platz um das bald schon prasselnde Feuer. Am Abend servierte unsere Gastgeberin leckeren Fisch und nicht viel später krochen wir nach der anstrengenden Wanderung ins trockene Bett.
Maximale Höhe: 538 m
Minimale Höhe: 5 m
Gesamtanstieg: 863 m
Gesamtabstieg: -837 m
Unberührtes Irland 2018 – der Beara Way
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