Hausbooturlaub in Friesland: De Alde Feanen – Sneek

Am Morgen gab sich das Wetter ähnlich schön und unschuldig wie am Vortag. Dennoch richtete sich unser Blick ein wenig sorgenvoll auf den Wetterbericht, da für den weiteren Tagesverlauf eine Gewitterfront angekündigt war. Beim Frühstück ließen wir uns noch nicht davon beeindrucken, doch vor unserem Aufbruch suchten wir sicherheitshalber in der Gewässerkarte nach Möglichkeiten, um bei einem aufziehenden Unwetter ein wenig geschützt anlegen zu können.

Wir verließen den Nationalpark De Alde Feanen und steuerten zunächst wieder Akkrum an. Die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten zwischen 6 und 12km/h (je nach Breite und Ausbauzustand der Kanäle) ließen dabei grundsätzlich schon mal keine Hektik aufkommen.

Der Himmel zog sich mehr und mehr zu und im Ortsbereich von Akkrum begann es schließlich zu regnen. Während Monika mit dem Faltverdeck den offenen Heckbereich des Bootes verschloss, bekam Andreas beim Steuern den auffrischenden Wind immer mehr zu spüren. Kurz bevor wir sicherheitshalber einen Anleger ansteuern wollten, entschied sich das Gewitter, knapp südlich an uns vorbeizuziehen. Was blieb war eine kräfige Regenfront, die zwar für ein anderthalbstündiges Sauwetter sorgte, ansonsten aber eher harmlos war.

Als wir am frühen Nachmittag das Sneeker Meer gequert hatten, hörte der Regen auf und das war auch gut so, denn nun war etwas mehr Aufmerksamkeit an Bord gefragt. Um den Abzweig in Richtung Sneek zu erreichen, mussten wir uns ein Stück auf dem Prinses-Margriet-Kanal bewegen, der auch von der Berufsschifffahrt genutzt wird und so einem 100-Meter-Pott sollte man als Freizeitkapitän tunlichst nicht in die Quere kommen. Der Verkehr hielt sich zum Glück in Grenzen und schon bald wurde es an den Ufern immer städtischer.

Kurz vor dem Stadtkern von Sneek machten wir unser Boot im kommunalen Hafen fest und nutzten erst einmal das Sanitärgebäude. Obwohl wir eine Dusche an Bord hatten, war es nämlich deutlich angenehmer mal schnell an Land duschen zu gehen, als das komplette Bad auf dem Boot zu fluten.

In der Regel zahlt man in diesen städtischen Häfen bei Übernachtungen eine kleine Liegegebühr in Abhängigkeit von Bootslänge und Personenzahl (bei uns waren das ca. 12 Euro pro Nacht). Dafür bekommt man neben dem Liegeplatz einen Landstromanschluss, kann die Duschgebäude nutzen, den Trinkwassertank auffüllen und hat manchmal sogar WLAN im Hafen.

Wir machten uns anschließend jedenfalls auf den kurzen Weg ins Zentrum und verbrachten den Rest des Tages bei wieder brauchbarem Wetter in der größten Stadt auf unserer Rundtour. Trotz der überschaubaren Einwohnerzahl hat Sneek eine erstaunlich große Einkaufsstraße und eine breit gefächerte Gastronomie zu bieten. Nach einem Absacker im Pub spazierten wir zurück zu unserem Boot und sollten auch im stadtnahen Hafen eine erstaunlich ruhige Nacht verbringen.




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