Obwohl sich zahlreiche Vögel redlich bemüht hatten uns zu wecken, hatten wir erstaunlich lange und erfreulich gut geschlafen. Nur die immer wieder vernehmbaren Windgeräusche und die nicht gerade komfortable Innenbreite unseres Zelts hatten die perfekte Nachtruhe sabotiert.

Traumhafter Panoramablick beim Frühstück

Dafür schauten wir beim ersten Blick aus unserer Behausung aber auf einen blauen Himmel und ein sonnendurchflutetes Sauerland. Feuchttücher und eine spartanische Komposttoilette mussten das Badezimmer ersetzten, doch konnte das traumhafte Morgenpanorama diese Unannehmlichkeiten problemlos in die Bedeutungslosigkeit katapultieren.

Wir bauten das Zelt ab, bevor der Wind wieder auffrischen konnte und kochten uns dann erst einmal einen Pott Kaffee. Noch immer hatten wir seit unserer Ankunft gestern Nachmittag keinen anderen Menschen gesehen. Nach einem Müsli zum Frühstück, packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Weg.

“Mach mich auf”

Neerdar war das erste Örtchen, das wir nach ein paar Kilometern in schöner landschaftlicher Umgebung passierten. Am Ortsausgang erregte ein Kästchen mit der Aufschrift “Mach mich auf” unsere Aufmerksamkeit. Der Inhalt: eine Flasche Schnaps und Pinnchen. Es war zwar erst später Vormittag, aber bei dieser freundlichen Einladung griffen wir dann doch zu. Vielen Dank an den unbekannten Spender.

Frisch gedopt zogen wir weiter zum Bömighauser Teich, dem östlichsten Punkt der Runde, ab dem es fast nur noch bergauf ging. Ein schöner Zwischenstopp war die Schutzhütte am Grotenberg, die einen fantastischen Ausblick bot.

Berg- oder Talvariante?

Kurz dahinter entschieden wir uns für die Bergvariante des Uplandsteigs, was wir im weiteren Verlauf noch ein wenig bereuen sollten. Nach zusätzlichen Höhenmetern und neuerlich schönen Aussichten, erreichten wir schließlich am späten Nachmittag ziemlich erschöpft die recht versteckt liegende Trekkingplattform Büller Höhe bei Usseln.

Trekkingplatz “Büller Höhe bei Usseln”

Von der Lage und Abgeschiedenheit her konnte dieser Platz nicht mit der letzten Plattform mithalten, hatten aber den Vorteil, dass sich ein Rewe-Markt in akzeptabler Entfernung befand, wo wir uns für den Abend mit Essen und kalten Getränken eindecken konnten.

Mit einem Döschen Bier in der Hand klappte der Zeltaufbau gleich besser und nach einer rustikalen Brotzeit verbrachten wir den restlichen Abend bis zum Sonnenuntergang mit dem einzigen hier frei empfangbaren Fernsehprogramm namens „Blick über Usseln“.

Uplandsteig – Trekking Tag #2